Brüllwürfel! Der Marshall Stockwell Bluetooth-Lautsprecher im Praxistest

Was ein alter Rocker ist, der will – nicht möchte – auch im Garten beim Grillen eines halben Ochsen mit gutem Sound versorgt sein. Nachdem ich ja nun schon mit Begeisterung und aus tiefster Überzeugung von meinen Apple InEar- auf Marshall OnEar-Headset gewechselt habe, stand das nächste Vorurteil an:

Bluetooth-Lautsprecher sind irgendwie 80er Ghetto-Blaster!

Aber: Das #Rockship sollte eh einen Satz neuer Lautsprecher bekommen. Warum also nicht zwei Fliegen mit einer Metal-Klatsche schlagen und einen mobilen nehmen, der sowohl auf dem Kahn als auch im Garten seine Qualitäten unter Beweis stellen kann?

Metal-Klatsche

Hier ist selbst die Fliegenklatsche im Metal-Design

Die Entscheidung erleichternd kam hinzu, dass wir in DEM Epi-Zentrum der Wühlmauspopulation der Nordheide leben. Das Auflassen der Terassentür ohne jegliche Schutzvorrichtung wäre der Eröffnung einer Nagerabteilung in Zoohandel gleichzusetzen. Somit gab´s also draußen bisher nur gedämpften Klang durch die Scheiben. Sub-Optimal!

Zur Auswahl standen entweder der kleine Teufel BT Bamster oder alternativ der Marshall Stockwell Lautsprecher. Vorteil des Teufels für mich auf den ersten Blick: Sehr schmale Bauform und weiße Lackierung des Alugehäuses. Passt also ins Boot. Teufel, ja nicht sonderlich für schwache Lautsprecher bekannt sollte also die Innenkabine unseres #Rockship beschallen können…

Lemmy und der Teufel (truck)

Teufeltruck mit Druckbeschallung während des Wacken Open Air 2016

Wäre da nicht wieder dieser weiße Schriftzug aus England. Genau! Der immer auf den Gitarrenverstärkern der Rock- und Metalbühnen klebt. Der Garant für bombastischen Auswurf kreischender Gitarren- und knurrender Bass-Sounds!

MARSHALL! 

Die aktuelle Serie an Bluetooth-Lautsprechern steht mir ständig im Musikgeschäft meines Vertrauens vor der Nase, angehört hatte ich sie mir inzwischen auch schon. Aber irgendwie verwarf ich den Gedanken immer wieder. Bis dann die jährliche Frage meiner Mutter kam: „Was wünscht Du Dir eigentlich zum Geburtstag“ Um nicht vor jedem Weihnachten und anderen Feiertagen kurzfristig überlegen zu müssen, gibts ja die Wunschliste von Amazon. Diese wird im Laufe des Jahres von mir immer wieder befüllt und aktualisiert. Und auf der waren unter anderem der Teufel BT Bamster und der Marshall Stockwell. Lange Rede, kurzer Sinn: Es wurde der Stockwell von Marshall!

Verpackung Marshall Stockwell

Klassisches Marshall-Design der Verpackung! Marshall Headphones lassen grüßen!

Verpackt war der kleine Brüllwürfel im typisch, rockigen Marshall Headphones-Design. In der Verpackung lagen eine Kurzübersicht der Funktionen, eine ausführlichere Bedienungsanleitung, ein Netzteil mit Brexit-Stecker und ein Adapter für EU-Dosen. Ähnlich wie bei Apple-Netzteilen wird der UK- gegen den EU-Steckerteil getauscht und schon kann der Marshall an normalen SchuKo-Dosen geladen werden. Als Hauptprodukt liegt natürlich der Marshall Stockwell Bluetooth-Lautsprecher in der Verpackung. Logisch. Eingefasst in eine Kunstleder-Ummantelung die gleichzeitig als Ständer dient. Innen roter Samt, außen schwarzes Kunstleder.

Nach umklappen der Hülle gibt´s den Blick von oben auf die Bedienteile und Anschlussbuchsen. Im typischen Marshall-Style findet sich der 3,5 mm Klinkenanschluss für den kabelgebundenen Input von Geräten, die keine Bluetooth-Verbindung ermöglichen. Daneben findest Du die Source-Taste zur Auswahl, ob die Musik über Kabel oder Bluetooth eingespeist werden soll. Wenn kein Kabel angeschlossen ist, schaltet das System eigenständig in den BT-Funkmodus.

Bedienung Marshall Stockwell

Input, Source, LED, Volume, Bass, Treble, Phone, Pair und On/Off. Alles übersichtlich verbaut.

Ein praktisches Feature ist die Möglichkeit, die drei auf den Source-Schalter folgenden Drehknöpfe für Höhen-, Bass- und Lautstärkeneinstellung im Gehäuse zu versenken. Einmal eingestellt werden die goldenen Drehwerke per Fingerdruck versenkt und liegen plan im Gehäuse. Ohne ihren klassisch-optischen Charme zu verlieren.

Marshall Stockwell

Alle Knöpfe versenkt

Der nächste Knopf ist für die Freisprech-Möglichkeit via Smartphone am 24 Watt starken Aktivlautsprecher. Ob ich die benötige, wage ich mal zu Bezweifeln. Ich probiere sie demnächst einfach mal aus. Vielleicht, wenn ich wieder im ICE unterwegs bin… Natürlich NICHT!

Die letzten beiden güldenen Schalter sind für das Pairing zwischen dem Phone/Player und dem Speaker sowie der ON/OFF-Schalter.

Der Akku wird mit dem im Lieferumfang enthaltenen Netzteil geladen. Anschließend den Pairing-Button gedrückt, Smartphone mit dem Funklautsprecher verbinden – fertig.

Marshall Stockwell Bluetooth

Ohne Schutztasche und mit ausgefahrenen Reglern

Kommen wir zum Klang.

Viel erwartet habe ich bei den doch recht kleinen Lautsprechern zunächst nicht. Zumindest keine Wunder. Ich hoffte aber auf einen rockigen Sound mit vernünftigen Bässen, ohne Scheppern und Rasseln auch bei lauterem Einsatz.

Genau das bekommt man mit dem kleinen Brüller. Einmal verbunden sucht sich das Gerät nach jedem neuen Anschalten automatisch einen schon mal angemeldeten Player mit Bluetooth (Smartphone, MP3- oder sonstige Player mit BT-Funktion), startet automatisch das Menü (zumindest beim iPhone 6S Plus) und die Musikauswahl. Damit kann die Übertragung per Funk erfolgen.

Warme Bässe, knackige Höhen und eine Lautstärke, die eine ganze Gartenparty unterhalten kann, haut der kleine Brüllwürfel aus den vier integrierten Speakern! Ein absolut harmonischer Klang, der wie geschaffen ist für harte Gitarren-Riffs, knallende Bassgitarren und Stakkato-Drums. Kein Verzerren, kein Dröhnen, einfach nur guter, klarer Sound. Und das trotz einer Tiefe von gerade einmal etwas mehr als vier Zentimetern.

Auch bei Kerzenschein macht der STockwell eine hervorragende Figur

Auch bei Kerzenschein macht der Stockwell eine hervorragende Figur

Wir stellen den kleinen Koffer gerne irgendwo im Garten auf. Obwohl er aufgrund seiner geringen Maße fast nirgendwo stört und auch optisch hervorragend aussieht, muss er ja nicht zwischen Grillfleisch, Ketchup und Kartoffelsalat stehen.

Die Laufzeit gibt Marshall bei einer Akkuladung und einer mittleren Lautstärkeneinstellung (Pos. 5) mit satten 25 Stunden an. Da die Angaben zumindest bei den Marshall Bluetooth-Headsets untertrieben sind (30 Stunden mit einer Ladung. Aus meiner Erfahrung sind es einige mehr.), gehe ich auch bei den Lautsprechern von entspannten 30 Stunden aus. Dieses ist allerdings nur eine Schätzung. Ausprobiert habe ich einen kompletten Entladezyklus noch nicht.

Die Funkverbindung scheint sehr stabil zu laufen. Auch bei ein paar Metern Entfernung zwischen dem Phone und dem Marshall sind keine Aussetzer zu verzeichnen.

Kunstledercase beim Marshall Stockwell

Sicher verpackt in der mitgelieferten Kunstlederhülle

Reisesicher verpackt wird der Stockwell nach Gebrauch einfach durch umklappen der mitgelieferten und durch ein Stecksystem montierten Schutzhülle, die – wie oben schon erwähnt – in Kunstleder gehalten ist. Eben in der Optik, wie auch die klassischen Gitarren-Amps verkleidet sind.

Die technischen Daten:

  • Frequenz: 50 Hz bis 20.000 Hz
  • Vier Lautsprecher á 2,25 Zoll / 5,72 cm (2 x Höhen, 2 x Tiefen)
  • Weikanal Class D-Verstärker
  • bis 25 Watt RMS
  • Bluetooth 4.0
  • Maße: 260 mm x 140 mm x ca 44 mm
  • Gewicht: 1,2 kg

Von meiner Seite gibt es eine ganz klare Kaufempfehlung, auch wenn man natürlich nicht vergessen darf, dass es immer noch ein kleiner Lautsprecher ist. Sicherlich nicht mit den Boxen einer Heimanlage zu vergleichen – definitiv aber eine gangbare Alternative für die Freizeit! Um die 200 Euro kostet das Vergnügen und je nach Angebot.

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