Direkt nach einem nächtlichen Kirchenbesuch – so die Aussage bei Wikipedia – soll Geoff Tage sich für vier Monate täglich 18 Stunden an die Arbeit gesetzt haben. Als Ergebnis erschien 1988 nach insgesamt 18 Monaten Operation: Mindcrime!
Das Konzeptalbum handelt von einem frustrierten Mann, der sich einer Untergrundorganisation anschließt, um Anschläge auf korrupte Politiker zu planen und auszuführen. Um Zusammenhänge zwischen den einzelnen Stücken herzustellen, gibt es immer wieder kurze, gesprochene Passagen, die das Album zu einem Gesamtkunstwerk des Metal werden ließen. 1989 wurde Operation:Mindcrime auf Platz 34 der 100 besten Metal-Alben vom Magazin Kerrang! gewählt. Tate selbst zählt zu den 20 besten Metalsängern der Welt, der sich nach eigenen Aussagen von Iron Maidens Bruce Dickinson und Judas Priests Rob Halford beeinflussen ließ.
30 Jahre ist die erste Veröffentlichung nun her. Grund genug für Geoff Tate, der Queensryche 2012 nach einigen Querelen mit den anderen Musikern verließ und seit einer gerichtlichen Auseinandersetzung jetzt unter dem Namen „Operation:Mindcrime“ unterwegs ist, eine Tour zum Jubiläum zu spielen. Er selbst ist inzwischen 59 Jahre alt/jung und tourte fast das gesamte Jahr 2018 mit seiner Band.
Auch Hamburg stand auf dem Plan. Die kleine, aber sehr feine Konzertagentur Lasy GbR hatten Tate für den 18. Dezember 2018 im Hamburger Grünspan gebucht, Tickets gab es für entspannte 26 Euro im Vorverkauf und 32 Euro an der Abendkasse.
Geschätzte 450 bis 500 Fans fanden sich in der familiären Halle in der Großen Freiheit 58 ein und wurden ab 20 Uhr von „Till Death Do Us Part“ beschallt. Tates Tochter Emily steht bei der Melodic-Metalband am Micro. Leider war der Sound bei der Band so vermischt, dass hauptsächlich ohrenschmerzende Höhen im hinteren Teil der Halle ankamen. Schade! Grundsätzlich fand ich die Musik und die Stimme nicht schlecht, allerdings sollte der Mixer seinen Job nochmals überdenken. Aber: Egal. Deshalb waren wir an dem Abend ja nicht unbedingt im Grünspan.
Kurz nach 21 Uhr enterten die Musiker um Geoff Tate die Bühne und das komplette Operation:Mindcrime-Set wurde abgespielt. Tate, an diesem Abend in hervorragender Verfassung, hat in meinen Augen nichts von seiner prägnanten Stimme eingebüßt. Im Gegenteil: Er klang frisch und klar wie in seinen jungen Jahren. Und genau diese Qualität ließ den Funken auf das Publikum überspringen.
Die Setlist des Abends – wen überrascht es – war identisch mit der Tracklist des Albums und wurde bei der Zugabe um vier Titel aus der Empire Zeit ergänzt.
Gegen 22/30 Uhr verabschiedeten sich die Musiker vom Publikum und wer noch für 40 Euro ein Meet & Greet mit Geoff gebucht hatte, durfte sich mit ihm zu einem Foto und Autogrammstunde treffen. Schade eigentlich, wenn Musiker gerade in einem so kleinen Rahmen noch Geld für die Fanpflege nehmen. Aber so isses eben. Da ist er nicht der Erste und auch nicht der Letzte.
FAZIT: Top Sound bei Operation:Mindcrime, großartige Organisation von Lasy, günstige Ticketpreise und eine ausgesprochen frisch spielende Band sorgten für eine Hammer-Stimmung im Hamburger Grünspan.
Danke für´s Lesen.
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