Kleines Festival – ganz groß! Das Stadtweg Open Air bei Hamburg (Tag 1)

Sven und ich sprachen häufig genug über das SOA – das Stadtweg Open Air des Vereins „Projekt Rock Engel e. V.“. Die Rock Engel Thomas und Jan durften wir ja schon in Folge 29 unseres Rockcast als Gäste begrüßen. Falls Du den Beitrag noch nicht gehört hast, ist spätestens JETZT der richtige Zeitpunkt!

Aber zurück zum SOA. Am 23. und 24. August waren satte 15 Bands, meist aus dem Hamburger Umfeld zu Gast auf einem Acker am Dorfrand des kleinen Ortes Wenzendorf – Dierstorf. Idyllische Kuhwiesen, moderne Windkraftanlagen und eine Menge rock-begeisterte Menschen – alles vorhanden in der norddeutschen Tiefebene, kurz vor der Toren von Hamburg. Und eben genau auf diesen Acker hatten die Engel nunmehr mit der siebten Ausgabe des Festivals geladen. Schlappe 15 Euro sollte ein Ticket für den ersten, 20 Euro für den zweiten Tag oder eben 30 Euro für Samstag und Sonntag kosten. Mit anderen Worten zahlst Du gerade mal zwei Euro je Band. ZWEI EURO!

Aber damit nicht genug. An der Kasse konntest Du die sogenannten „Engel Taler“ kaufen. Jeder der „Taler“, der eigentlich eine bedruckte Karte war, kostete 1.25 EURO. Jeder Taler wiederum konnte gegen Getränke und Speisen eingetauscht werden. Auf dem kleinen Gelände gab es die Bühne, den Artistbereich, eine große Bar, einen Pizza-, einen Pommes- und Crepes-Wagen, den Kassen- und Merchbereich, sowie zwei super-saubere Toilettenwagen.

An allen Ess-Ständen und der Bar wurde mit den Talern gezahlt. Und auch hier wieder zeigte sich, dass dieses Festival einfach ganz besonders war. Ein Blick auf die Karte verriet, dass Softdrinks einschließlich Kaffee mit 1.25 Euro, ein Bier mit 2.50 Euro, Wein mit 3,75 Euro und Mix-Getränke mit maximal 6.75 Euro für einen Jackie zu Buche schlugen. Wodka, Gin und Rum wechselten für 5 Euro den Besitzer. Bei welchem Konzert oder Festival hattest Du zuletzt ein solches Preis-Leistungsverhältnis?

Aber kommen wir zum wichtigsten Punkt: Der Musik und den Bands. Ich kannte bisher noch keinen der Acts und war dementsprechend gespannt, wie sich die Bands schlagen würden.

Der Freitag wurde um 17:30 Uhr eröffnet.

Bedingt durch den Job waren wir gegen 19.00 Uhr auf dem Acker und hörten noch die letzten Takte von Die Mension. Rock Engel Thomas zeigte uns im Anschluss das Gelände und nach kurzer Umbaupause legten erst die Bremer Post Rock Band KATEЯ, gefolgt von den ebenfalls aus Bremen stammenden Battery Fire los.

Über sich selbst sagt die Band sinngemäß: Battery Fire aus Bremen hat sich dem klassischen Rock verschrieben. Sie bringen sowohl legendäre Hits von bekannten Rock-Größen, als auch ihre eigenen Songs auf die Bühne. Mit mehrstimmigem Gesang und einer gehörigen Portion Ironie behandeln sie in ihren Texten Themen wie das überzuckerte Leben im „Sugar Overload“ oder die Spannung, die man verspürt, wenn beim Spielen nur noch ein Leben übrig bleibt. Und ehrlich gesagt habe ich selten einen Musiker gesehen, der so aufgedreht über die Bühne hechtet, wie Gitarrist Jonas Noll. Mein erster Gedanke war, Marty McFly in Back to the Future. Allerdings trifft es auch der gute alte Duracell Hase ganz gut.

So oder so. Die Musik und der Gig machten richtig Spaß und solltest Du die Gelegenheit haben, die Rocker live zu sehen, nutze einfach die Chance.

Jonas Noll – Battery Fire

Ein Nackensteak mit Pommes Mayo und eine Umbaupause später stürmten Gewisse Leute die Bühne.

Gewisse Leute sind eine Band, die durch ihre Vielfalt und den gemeinsamen Wunsch entstanden ist, Menschen zum Feiern, Erinnern und Vergessen zu bringen. Ihre Musik ist ein bunter Mix aus Punk, Rock, Hip-Hop und Hardcore – laut, fröhlich und manchmal zum Nachdenken anregend. Wenn sie auf der Bühne stehen, ist Partyalarm garantiert.

Die sechs Bandmitglieder sind seit Jahren musikalisch aktiv und haben sich 2021 zusammengeschlossen, um gemeinsam Gewisse Leute zu gründen. Ihre Songs laden zum Mitsingen, Tanzen und Pogen ein und sorgen für unvergessliche Abende voller Energie und Spaß.

Da der Soundcheck relativ lange dauerte, da es scheinbar ein paar Probleme mit dem InEar-Monitoring gab, musste der Gig leider etwas verkürzt werden. Der mega Stimmung tat das allerdings keinen Abbruch. Bei mir zuhause lief am folgenden Tag jedenfalls der eine oder andere Track der Band, die mich voll überzeugt hat.

Soviel Tanzen und Feiern acht hungrig. Also ab zum Crepe-Stand, einmal mit Nutella bitte. Noch ein Wasser oben drauf und schon war die nächste Umbaupause Geschichte. Party on Wayne! Party on mit Rocknbolle!

SCHNELLER HARDROCK AUS HAMBURG – ROCKENBOLLE

Die meisten Bands spielen ja auf der Bühne. Bei Rocknbolle scheinen sie es aber ähnlich wie Lips von Anvil zu halten. Vor der Bühne ist auch Bühne, also ab dafür.

„Die Cowboys aus der Hölle“ sind längst keine Unbekannten mehr in den Hamburger Szenekneipen und wagen nun den Sprung auf die größeren Bühnen. Mit ihrem 2020 veröffentlichten Album „Der Teufel spielt den Rock`n`Roll“ haben sie sich fest in der Hard- und Punkrockszene etabliert.

Rockenbolle erfinden den Hardrock nicht neu – und das ist genau das, was ihre Fans schätzen. Das Publikum bekommt genau das, wonach es verlangt: schnellen Hard’n’Roll, ohne Balladen oder Kompromisse. Die Songs sind direkt und geradlinig. „Wir lieben den Rock’n’Roll“ – und das spürte ich jede Sekunde des Gigs auf dem SOA-Acker.

Velvet Rush – Die 70er sind zurück!

Weiter geht’s. Diesmal nix gegessen, trotzdem ging es mit der Umbaupause schnell und die Hamburger Velvet Rush standen auf der Bühne – eine Band, die pure Rock’n’Roll-Energie, kraftvollen Hard Rock und sinnlichen Charme vereint. Sie entfesselt eine wahre Explosion, sobald sie die Bühne betreten.

2023 ins Leben gerufen, haben Velvet Rush sich das Ziel gesetzt, die Power und Leidenschaft des 70er-Jahre-Hard-Rocks wieder aufleben zu lassen. Anfang 2024 produzierten sie ihre erste EP in den Hamburger Chameleon Studios unter der Regie des erfolgreichen Produzenten Eike Freese (bekannt durch Arbeiten mit Deep Purple, Simple Minds, Status Quo).

Mit ihren Songs verleihen Velvet Rush dem klassischen Hard Rock der 70er einen frischen, modernen Anstrich und obwohl die Band noch jung ist, haben die vier Musiker bereits eine beeindruckend große und treue internationale Fangemeinde gewonnen. Und mit mir haben sie gleich noch Einen dazu gewonnen. Die TOURTERMINE werden auf der Webseite ständig aktualisiert.

Zeit für den kleinen Mini, nach Hause zu fahren. Morgen ist auch noch ein Tag und der wird wieder sehr, sehr rockig.

instagram.com/austin_mini_van

Zum Bericht und den Fotos des zweiten Tages kommst Du über diesen Link!

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Punkt!

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