2018 hatte ich das Vergnügen, Guns and Roses und damit auch Slash erstmalig live in Florenz zu sehen. Und schon damals war sehr schnell klar: Wenn Slash mit einem Solo anfängt, kannst du getrost zur Biertheke gehen, anschließend eine Wurst essen und noch kurz im Kachelraum vorbeischauen um beim gleichen Stück wieder an Deinem Platz zu sein. Gefühlt dauert einfach jedes Solo des Meisters an den Saiten mindestens 30 Minuten. Also ziemlich genau die Zeit, die er seinem Support-Act Mammoth WHV vorab zugestanden hat. Den Bericht zu Van Halen Junior liest du hier.
Gerade war es wieder soweit. Die River is Rising-Tour mit Myles Kennedy am Micro und Slash an der Gitarre hielt in der Hamburger Sporthalle. Die Halle gilt nicht gerade als Highlight unter den Sound-Fetischisten. Günstige Eintrittspreise, tolle Bands und miese Akustik inklusive. So lässt sich die alte, Hamburger Veranstaltungsstätte sicher am besten beschreiben. Priest, Helloween, Alter Bridge und Disturbed hatte ich neben einigen anderen Bands dort schon gesehen. Eine Halle, die ausverkauft für bis zu 7.000 Besucher zugelassen ist und in der Regel keine festen Plätze anbietet. First come – first serve.
Gute 10 Meter von Saul Hudson, wie Slash bürglich heißt, ergatterten wir einen Sitzplatz. Dreißig Zentimeter über den Stehplätzen, bester Blick auf die Bühne.
Erstaunlicherweise war die Halle nicht ausverkauft. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, bekam aber schon zwei Wochen vor dem Gig günstige Tickets auf dem Zweitmarkt. 50 statt 70 Euro kostete mich der Eintritt. Abholung in Hamburg garantierte den sicheren Erhalt des Tickets. Bekanntlich bin ich hier ja sehr vorsichtig.
Shirts schlugen mit 45 Euro zu Buche, signierte Vinyl gab es ebenso, wie Hoodies, Caps und weiteres, klassisches Merch. Das aktuelle Album hatte ich im letzten Jahr für schlappe 14.95 Euro als Vinyl in einer Sonderaktion bekommen, hierfür nochmal 40 Euro zu bezahlen, nur weil es signiert war, machte für mich keinen Sinn. Zumal ich gerade erst durch Zufall die Möglichkeit hatte, das am 17. Mai erscheinende Album „Orgy of the Damed“ als signiertes Vinyl für 27 Euro plus Versand vorzubestellen. Und die erste Auskopplung mit Brian Johnson von AC/DC am Micro verspricht eine spannende Scheibe zu werden.
Let the Show begin!
Um 20.50 Uhr startet dann die wilde Fahrt. Extended Versions von Slash selbstverständlich mehrfach inklusive und jeder Song für sich ein wahrer Genuss.
Der Gig startete mit dem Titel Track der Tour „The River is Rising“ und war der Start in die insgesamt 21 Stücke und knapp über 2 Stunden lange Show, die ein wahres Sahnestück für Liebhaber des Amerikaners war, der in Myles Kennedy den genau passenden Part für das Micro gefunden hat. Myles Stammband Alter Bridge habe ich vor gut zwei Jahren gesehen und die Konzerte sind immer wieder ein Garant für überragenden, klassischen Hardrock mit Mark Tremonti von Creed an der Lead-Gitarre. #loveit
Die Setlist des Abends liest sich wie folgt:
- The River Is Rising
- Driving Rain
- Halo
- Too Far Gone
- Back From Cali
- Whatever Gets You By
- Actions Speak Louder Than Words
- Always on the Run
- Bent to Fly
- Avalon
- Spirit Love
- Bad Apples
- Starlight
- Wicked Stone
- April Fool
- Fill My World
- Doctor Alibi
- You’re a Lie
- World on Fire
- Zugabe
- Rocket Man (I Think It’s Going to Be a Long, Long Time)
- Anastasia
Mein persönlicher Lieblingstrack ist und bleib einfach Ansatasia und hier besonders – jaja – das sehr lange Solo. Und irgendwie ist der gesamte Track ein extrem langes Solo. Unfassbar geil, aber hör und sie selbst.
Alles in allem ein phantastischer Abend mit Wolfgang Van Halen, Slash und Myles Kennedy, bei dem zumindest ich auf den Gesang von Herrn Rose ziemlich gut verzichten kann. Auch – und das kann ich immer wieder nur betonen – ich den Gig 2018 in Italien ausgesprochen gut fand.
Den Bericht über das Konzert kannst Du auch im Rockcast, Folge 34 hören. Werde auch Follower bei uns im Social Web und natürlich auf allen bekannten Podcast-Plattformen.
Danke fürs Lesen und Hören.