Legenden und deren Nachwuchs – Mammoth WVH

Van Halen hatte ich zuletzt 1995 im Münchener Olympiastadion gesehen. So richtig kann ich mich nach nun fast 30 Jahren allerdings nicht mehr an das Konzert erinnern. Zumal es das Festival Rock im Park war, bei dem Bon Jovi, Slash, Otto der Friese, Ugly Kid Joe, Megadeth und andere auf der Bühne standen. Seitdem hatte ich nie wieder die Möglichkeit, die Herren Edward und Alex Van Halen, Bassisten Michael Anthony und Sänger David Lee Roth oder wahlweise den in meinen Augen besseren Sammy Hagar zu sehen.

Wie auch immer. Durch Zufall oder vielmehr eine Empfehlung meines Streaming-Anbieters stieß ich 2023 auf das Video einer Band Namens Mammoth WVH. Komischer Name, spannende Musik, faszinierender Musiker. Ein etwas aus der Form geratener, zirka 30 Jahre junger Typ spielte in dem Video alle Instrumente diese geilen Rocksongs selbst. Kurz recherchiert und schon war klar, wofür das WVH hinter dem Mammut steht: Wolfgang Van Halen! Der Sohn von Eddie Van Halen, dem legendären Gründer und Gitarristen gleichnamiger Band. Wolf war der letzte Bassist der Band Van Halen. Er spielte vor Gründung seiner eigenen Band Mammoth und seiner Karriere bei Van Halen auch bei Tremonti. Mark Tremonti wiederrum ist Mitglied bei Alter Bridge und Creed. Letztere starten am 27. April Ihre ReUnion-Tour. Aber zurück zum Thema.

Nach dem Video war ich so begeistert von dem Song, wie von Mick Mars Solo-Debüt. Zum Leidwesen von Sven redete ich bis zum Release oder in diesem Falle bis zum Konzert ständig über Mammoth WVH.

Blöderweise hatte ich die Band live schon zweimal verpasst. Einmal als Support von Alter Bridge in der Hamburger Sporthalle im November 2022. Zu dem Zeitpunkt kannte ich die Band allerdings noch nicht und kam wie so häufig später in die Halle.

Anders sah es im Mai 2023 beim sensationellen Metallica-Wochenende aus. Da hing ich allerdings in den völlig überlaufenen Eingängen fest, sodaß ich erst nach dem Auftritt von Wolf Van Halen am Platz war. Diesmal wurde definitiv anders geplant. Pünktlich um 19.15 Uhr, also eine glatte Dreiviertel Stunde vor Mammoth saßen wir auf den Plätzen. Freie Platzwahl, dritte Reihe, direkt neben der Bühne. Hammer!

Apropos Hammer! Kurzer Besuch an die Biertheke, zwei Hamburger Schädelbiere bestellt und da war er, der Hammer!

„19 Euro!“, flötet mir der Theken-Tony entgehen. WHAT?!  19 fuxxin´ Euro für zwei Bier? „Nicht Dein Ernst!?“, entgegnete ich verblüfft. „Ist ja mit Pfand“ murmelte er, als er meine Kreditkarte belastete. 6,50 Euro je 0.5 Liter Bier. Und um den Eindruck einer Sparmöglichkeit zu vermitteln, stand auch gleich der Preis auf dem überdimensionalen Screen aus dem Gewinn meiner Zahlungen für einen Liter Holstenwasser daneben: 13 Euro. Achso! Lohnt sich ja gleich richtig. Für die Kiste Flens hab ich kürzlich 11.99 Euro gezahlt. Die ganze Kiste! Aber genug geheult. Van Halen Sohnemann Wolfgang legte los.

Begeisterung pur ab der ersten Minute!

Wie aus seinen Videos bekannt, versprüht Van Halen Junior eine Wahnsinns Energie an der Gitarre und am Micro. Ach was! An jedem Instrument, von denen er aber an diesem Abend „nur“ die Gitarre spielte. Gerade bei den Soli merkt man live wie auch im Studio, welches Gen und welchen Lehrer Wolf hat.

Von den gerade einmal sechs Stücken in schlappen 30 Minuten spielte die Band vier Tracks vom neuen Album „Mammoth WHV II“ und zwei von „Mammoth WHV„. Sicherlich kein Zufall, dass die ersten beiden Mammoth-Alben genau wie bei seinem Vater den Namen der Band trägt und das zweite schlicht mit der Ergänzung „II“ betitelt ist. „Van Halen“ und „Van Halen II“

Die Setlist des Gigs in der Hamburger Sporthalle las sich damit wie folgt:

 

Another Celebration at the End of the World (Mammoth WHV II)
You’re to Blame (Mammoth WVH)
I’m Alright (Mammoth WHV II)
Like a Pastime (Mammoth WHV II)
Take a Bow (Mammoth WHV II)

 

Und zum Abschluss und ohne jede weitere Zugabe gab es dann noch Don’t Back Down vom Debüt-Album, was du oben im Artikel findest.

Stücke seines verstorbenen Vaters spielt Wolf vH nur zu besonderen Ausnahmen. Im September 22 performte er auf den beiden Tribute-Konzerten für Taylor Hawkins von den Foo Fighters die drei Van Halen Stücke Hot for the Teacher, Panama und On Fire.

Am Ende war hätte ich mir ein längeres Set gewünscht, aber gut – so ist das eben bei Support Acts. Bei der Performance bin ich sicher, ihn in naher Zukunft als Headliner touren zu sehen.

Solltest Du jemals die Möglichkeit haben, Mammoth WVH oder Wolf in anderer Band-Konstellation sehen zu können, lass es Dir keinesfalls entgehen. Ein wahrer Ausnahme-Musiker, auf den sein im Jahre 2020 verstorbener Vater ganz sicher stolz war.

Zum Hauptteil des Abends mit Slash und Myles Kennedy geht es hier.

Den Bericht über das Konzert kannst Du auch im Rockcast, Folge 34 hören. Werde auch Follower bei uns im Social Web und natürlich auf allen bekannten Podcast-Plattformen.

Danke fürs Lesen und Hören.

Punkt!

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