Die erfolgreichste Tournee 2017 war mit weltweit mehr als 2.7 Millionen verkauften Tickets die von U2. Damit stehen sie auf Platz 1 vor Guns´n´Roses (2.67 Mio Tickets) und Coldplay (2.45 Mio Tickets). Auf dem Sekundärmarkt wurden die Hamburger Eintrittskarten noch bis kurz vor dem Konzert am 3. Oktober für teils deutlich über 500 Euro gehandelt. Ich hatte das Glück, gleich zum Vorverkaufsstart zum Originalpreis von etwas über 90 Euro zu kaufen.
Zweimal konnte ich die Band um Sänger Bono bisher live sehen. Mein erstes U2-Konzert fand am 4. Juni 1993 im Münchener Olympiastadion im Rahmen der ZOO-TV Tour statt. Natürlich ausverkauft, mit einer beeindruckenden Bühnenshow und einer unglaublich guten Stimmung. Bei ausgiebigem Sommerregen. Oder mit anderen Worten: Wir waren nass bis auf die Socken.
Bis zu meiner nächsten U2-Show sollten dann 16 Jahre vergehen. Am 5. November 2009 vor dem Brandenburger Tor während der MTV Euro Awards war es wieder soweit. Die Setlist mit nur sechs Titeln sollte nicht gerade den ganzen Abend füllen. Aufgrund der Veranstaltung „MTV Awards“ ging der Gig aber deutlich länger, als ich dachte.
Das Konzert war schon aufgrund der Kulisse der Hammer. Das Berliner Wahrzeichen wurde als Videoprojektionsfläche in die Show eingebunden. Außerdem performten die Iren „Sunday, bloody Sunday“ mit US-Rapper Jay Z, was den kostenlosen Gig noch mehr zu einem echten Erlebnis machten.
Weitere neun Jahre später kamen Bono, Gitarrist „The Edge“, Bassist Adam Clayton und Drummer Larry Millen J. mit der Tour zum Studioalbum „Songs of Innocence“ nach Hamburg. Im eigenen Flugzeug landeten sie einen Tag vor dem ersten von zwei Konzerten nach einem ziemlich kurzen Flug aus Kopenhagen. 14.000 Tickets, zu Preisen von 92 Euro bis zu teils über 200 Euro waren durch den Vorverkauf gelaufen. Für den nächsten Tag gab es nur noch Resttickets. Mit anderen Worten wollten weit mehr als 25.000 Fans zwei Tage bespaßt werden.
Und das sollten sie auch bekommen.
Die Anreise war mit der S-Bahn um 19/30 Uhr wie (fast) immer recht entspannt. Start der Show sollte 20/00 Uhr sein und damit waren die meisten Besucher schon in der Halle. Die Ticket- und Personenkontrolle (der Security-Mann wunderte sich lediglich über meine Hundeleckerlies in der Tasche) war völlig unproblematisch, Noch schnell zwei Bier geholt und rein in die Arena.
Der Innenraum war geteilt von einer riesigen Videowand. An den jeweiligen Stirnseiten standen weitere Bühnen.
Pünktlich, also mit zirka 20 Minuten Verspätung startete auf der Mittelwand das Introvideo und kurze Zeit später standen U2 in der inzwischen hochgefahrenen Videoleinwand auf einer Art Mittelstegbühne.
Die Show startete mit „The Blackout“. Nach zwei oder drei Stücken zog die Band dann auf die Hauptbühne. Auf der für uns linken Stirnseite der Halle um.
Während des gesamten Konzerts wanderten die Musiker von einer Seite der Halle in die nächste. Nahezu jeder Besucher hatte somit die Möglichkeit, die Iren auch aus näherer Perspektive zu sehen. Anders also, als die normalen, klassischen Produktionen mit der Bühne am einen Ende der Halle. Inzwischen haben den Vorteil einige Bands für sich erkannt. Metallica und Def Leppard nutzen die Mittelbühnen schon seit Jahren.
Die gesamte Setlist des Abends liest sich wie folgt:
- The Blackout
- Lights of Home
- I Will Follow
- Red Flag Day
- Beautiful Day
- Zoo Station
- Stay (Faraway, So Close!)
- Who’s Gonna Ride Your Wild Horses
- Elevation
- Vertigo
- Even Better Than the Real Thing
- Acrobat
- You’re the Best Thing About Me
- Summer of Love
- Pride (In the Name of Love)
- Get Out of Your Own Way
- New Year’s Day
- City of Blinding Lights
- One
- Love Is Bigger Than Anything in Its Way
- 13 (There Is a Light)
Mit dem vorletzten Song der Zugabe war dann für uns das Stichwort gefallen: Beim Verlassen der Halle hörten wir noch die ersten Sekunden von „13“ und saßen fünf Minuten später in der leeren S-Bahn nach Hause. Vor dem Ansturm der anderen Besucher.
Als Fazit bleibt vom Abend:
Ein großartiges Konzert, eine unglaubliche Show und eine Setlist, die in meinen Augen ein paar mehr Klassiker vertragen hätte. Auch wenn am nächsten Tag in den sozialen Medien vielfach von „zu laut“, „schlechter Klang“ und andere Kritiken in Bezug auf den Sound kamen, kann ich das für unseren Standort nicht bestätigen. Möglicherweise ging der Schall aber auch über uns weg und traf deutlich direkter (und damit lauter) auf die Sitzplatzränge.
33 Jahre waren U2 nicht mehr in Hamburg. 25 Jahre waren vergangen, seit wir sie in München gesehen haben und ich hoffe, dass ich nicht wieder neun Jahre bis zum nächsten U2-Konzert warten muss. Ich schau sie mir bei solch einer Performance sehr gerne noch ein paarmal an.
Danke für´s Lesen.
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