Steve Harris British Lion – Der Maiden Basser auf Solo-Tour in Hamburg

Projekte abseits von Iron Maiden sind bei den Mitgliedern der Band ja keine Seltenheit. Bruce Dickinson taucht immer wieder mal mit seinen Soloalben auf. Er arbeitet bei vielen Projekten als Gastsänger, sei es mit Musikern von Deep Purple, Jethro Tull oder aktuell erst wieder auf der am 9. März erscheinenden Scheibe „Firepower“ von Judas Priest. Auch als Buchautor zieht er gerade durch die Lande. Seine Biographie „What does this button do?“ steht direkt nach Verkaufsstart auf vielen Bestsellerlisten auf Platz 1.

Nicko hat sein Projekt McBrainiacs. Lustigerweise eine Iron Maiden-Coverband. Er spielte aber auch schon mit Ian Gillan und einigen anderen, hochkarätigen Musikern. Adrian beschäftigte sich vor Jahren mit A.S.A.P. und war in den 80ern auf der legendären „Stars“-Maxi zu finden. Ein Projekt, mit nahezu allen bekannten Metalmusikern der 80er Jahre. Nur Bandgründer Steve Harris tauchte selten irgendwo als Gastmusiker auf. Ein Soloprojekt gab es von ihm bisher nicht. Mir ist lediglich eine Single bekannt, die er gemeinsam mit John McEnroe an der Gitarre unter dem Namen „The full metal rackets“ auf den Markt brachte. Das Teil ist so grandios, es wird selbst von Sammlern eher nicht nicht gesucht.

Umso überraschender war es, als Harris von einigen Jahren sein Projekt Steve Harris British Lion auf die Beine stellte. Nachdem die 2016er Book of Souls-Tour von Maiden also mit dem Wacken-Gig Anfang August 16 abgeschlossen war, tauchte kurze Zeit später der Tourplan für seine British Lion auf. Das einzig existierende Album stammte zwar aus dem Jahr 2012 und neues Material gab es bisher nicht. Aber die damalige Tour führte nicht durch Hamburg. So geil war die Scheibe nun auch wieder nicht, als dass ich dafür nach Hannover fahren wollte. Guter, solider Rock. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

 

 

Ende 2016 sollte es aber doch eine Fortsetzung der Tour und einen Gig in Hamburg geben. Der Kartenvorverkauf im Haus erleichtert nicht nur den Ticketkauf, sondern auch das Konto. Aber mit knapp 29 Euro war der Preis völlig in Ordnung. Kino, Popcorn und Cola kosten heute auch kaum weniger. So ging es ab in die Hamburger Markthalle.

Nach der Vorband Voodoo Six, die extrem spielfreudig auf der Bühne waren und anschließend noch am Merchstand Autogramme schrieben, kam dann Herr Harris samt Band auf die Bühne.

Welch ein Unterschied, wenn du als Musiker wie an diesem Abend vielleicht 200 Fans vor der Bühne hast, drei Monate vorher auf dem heiligen Acker in Wacken aber noch über 80.000 Menschen deine Songs mitgesungen haben.

Zum Konzert selbst gibt  es eigentlich nicht viel zu sagen. Gewohnt professionell und mit Spielfreude wie bei fast jedem der über 2.000 mit Maiden gespielten Gigs spielten die Lions gute 90 Minuten mit folgender Setlist:

Zusammengefasst kann ich sagen, dass man sich die Band ruhig mal ansehen sollte. Mit Maiden ist die Band natürlich nicht zu vergleichen, aber ich mag die Stimme des Sängers und die Mehrzahl der Tracks.

Inwischen habe die Lions 2017 wieder in Wacken auf der Zeltbühne gesehen. Auch hier: Keine neuen Tracks, aber sauber gespielter Rock.

Danke für´s Lesen!

Punkt!

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