Sebastian Bach – Child Within The Man: Dieser Bach ist ein Brett

Der Begriff „legendär“ wird überstrapaziert, wenn es um Rockstars geht. Aber wenn es um Sebastian Bach geht, das überragende, haarsträubende Großmaul, über das die heutige Skid Row-Formation, seine Ex-Mitstreiter, kaum noch sprechen kann, dann ist „legendär“ das einzige Wort. Manches von dem, was man über ihn hört, ist wahr, manches ist einfach durch die Erzählung gewachsen.

Eine ist jedoch sicher: Die Stimme dieses Mannes ist so unverkennbar wie die von David Coverdale, Axl Rose oder Brian Johnson, und auch auf diesem Album, seinem ersten seit zehn Jahren, ist sie unverkennbar eine DER Stimmen des Rocks. Wäre Bach nicht so verrückt und exzentrisch wie ein Sieb ohne Löcher, würden ihn jederzeit die besten Musiker des Planeten für ihre Band wählen. 

Diese Stimme, dieses Auftreten schreit einfach nach Rockstar, und das beweist er auf dem Killer-Opener “Everybody Bleeds und den wogenden, stark melodischen “Crucify Me” und “Hard Darkness”. Sebastian Bach zu sein, ist nichts, was man mit halber Kraft machen kann. 

Vielleicht aber mit mehr Einsicht als früher? Der fast introspektiv klingende Titel “Child Within The Man” lass vermuten (hoffen?), dass diese eigentlich unverzichtbare Figur des Rocks sich in reiferen Jahren etwas selbstreflektiert zeigt. 

Und einige Freunde scheint er sich in der Branche ja bewahrt zu haben. Zu den Kollaborateuren gehören Gitarristin Orianthi und der aktuelle Mötley Crüe-Gitarrist John 5, wobei erstere auf dem großartigen „Future Of Youth” zu Gast ist und letzterer auf „Freedom“ brilliert. Sebastian ist sich nicht zu schade, sich selbst auf die Schippe zu nehmen – seht euch das Video zum nicht allzu intellektuell anspruchsvollen „What do I got to Loose?” an, im Grunde eine Fortsetzung des Skid Row-Klassikers „Monkey Business“, in dem er sich über die lächerliche Angeberei lustig macht, die er für das Video zu diesem Song an den Tag legte.

Es würde mich wundern, wenn Fans von (Sebastian Bach-Ära) Skid Row das Werk nicht in ihr Herz schließen werden. Unser verrückter, ständig kopfschüttelnder Rock-Kumpel macht zwar nichts Neues, aber was er macht, macht er immer noch sehr gut. (8/10)

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