2011 waren sie zuletzt in der Stadt und obwohl das Konzert eigentlich schon 2020 hätte stattfinden sollen, musste es zweimal aufgrund der Covid-Pandemie verschoben werden. 90 Trucks brachten die 36 Meter hohe und fast 60 Meter breite Bühne ins Hamburger Volksparstadion, das an zwei Tagen Schauplatz der Show wurde, bei der ich nicht ganz sicher war, ob es sich um die Weltmeisterschaft der Pyrotechniker oder eben doch „nur“ um ein Rammstein-Konzert handelte. Wobei nebenbei bemerkt Sänger Lindemann auch ausgebildeter Pyrotechniker ist.
Fast pünktlich um 20:35 Uhr betraten die Musiker aus Berlin nach und nach die Bühne. Die in meinen Augen nicht erwähnenswerte Vorband (zwei Pianistinnen, die in meinen Augen eine völlige Fehlbesetzung waren) fielen aufgrund ihes langweiligen Sets eher nicht auf. 100.000 Besucher – verteilt auf zwei Tage – waren allerdings auch nicht wegen diesen beiden Damen, sondern wegen der brachialen Musiker der neuen deutschen Härte angereist.
Über die Show gibt es eigentlich nicht wirklich viel zu erzählen. Wie gewohnt, dominierten Flammenwerfer, die sowohl auf der Bühne, als auch auf hohen Steelen zwischen den Zuschauern standen. An dieser Stelle sei die Frage erlaubt, was eigentlich die Grünen zu dem Gig gesagt hätte. Die Feinstaubbelastung lag in etwa bei den Werten der Ein- und Auslaufparade des Hamburger Hafengeburtstages. Teilweise war es nicht mal möglich, vom hinteren Ende des Infields die Bühne zu sehen. Nichts anderes, als schwerer, schwarzer Rauch füllte das Stadion und damit eben auch die Atemwege jedes Besuchers. Endlich war mir klar, warum ich noch immer mit Masken in der Tasche rumlief. Einen besseren Schutz vor dem schwarzen, schweren Dunst gab es nicht.
Aber zur Setlist, die insgesamt über 20 Tracks enthielt und das Konzert bis 23.00 Uhr kurzweilig werden ließen. Nicht eine Sekunde Langeweile, aber wer hätte das auch schon bei einer Mega-Band dieses Formats gedacht.
- Music for the Royal Fireworks (George Frideric Handel song)
- Armee der Tristen
- Zick Zack
- Links 2-3-4
- Sehnsucht
- Zeig dich
- Mein Herz brennt
- Puppe
- Heirate mich
- Zeit
- Deutschland (Remix by Richard Z. Kruspe)
- Deutschland
- Radio
- Mein Teil
- Du hast
- Sonne
ZUGABE 1
- Engel (with Duo Jatekok) (piano version; performed on B-stage)
- Ausländer
- Du riechst so gut
- Pussy
ZUGABE 2
- Rammstein
- Ich will
- Adieu
- Sonne (Piano Version)
- Haifisch (Haiswing Remix by Olsen Involtini)
Zusammengefasst ein Konzert, das bei wirklich jedem Besucher am Ende wohl ein riesen Grinsen im Gesicht hinterlassen hat, auch wenn dieses bei einem kurzen Blick auf die Bierpreise mit sage und schreibe 6 Euro / 0.5 l zzgl. 2 Euro Pfand zu Buche schlug. Aber an solche Unverschämtheiten müssen wir uns wohl zukünftig gewöhnen.
P.S.: Während ich diesen Bericht schreibe, sitze ich am Hamburger Flughafen mit einem halben Liter Bier für 5.50 Euro vor mir. Günstiger, nur eben ohne die Beschallung und Befeuerung der deutschen Megaband „Rammstein“.
Danke für´s Lesen.
Punkt!