Deep Purple! Einige der wenigen Bands, die ich bisher noch nie live gesehen habe. Grund genug, ein paar Tage vor dem Konzert die lokalen Kleinanzeigen zu lesen und bei fallenden Preisen des nur zur Hälfte ausverkauften Konzertes in der Barclaycard-Arena nach günstigen Tickets zu fischen.
Zwei Karten für einen Gesamtpreis von 52 Euro wechselten an einer Autobahnabfahrt den Besitzer (hört sich schlimmer an, als es war) und ab ging es zum Rollator-Treffen in Hamburgs größte Veranstaltungshalle. Endlich mal wieder einer der jüngsten Rocker sein. Yaeh!
Ein wenig auf LSD wirkte die Vorband ja schon, aber war es nicht genau das, was Led Zeppelin damals ausmachte? Schräger Sound – besonders bei Live-Auftritten in exzessiver Form?
Und genau in diesem Stil zogen „RIVAL SONS“ ihren Gig durch. Ohne Frage ein für die Vorband guter Sound, der aber teilweise wirklich wie auf Droge spielenden Keyborder nervend wurde. Aber! Da war ja noch der Raucherbalkon. Und nicht falsch verstehen. Die Jungs sind echt gut und ihr Ruf eilt Ihnen voraus. Mir persönlich war es einfach zu viel Keyboard-Gejabbel.
Deep Purple selbst kamen pünktlich wie die Maurer auf die Bühne und rockten mit ihren teils 70 Jahren und einer nunmehr 47jährigen Bandgeschichte die Halle.
Sicherlich war deutlich zu merken, dass Ian Gillan häufiger mal hinter die Bühne musste und ihn das Singen mittlerweile deutlich anstrengt. Aber Hey! Der Typ ist 70 und steht noch auf den Brettern! Ich hoffe, das kann ich von mir auch später behaupten. Wobei mir dabei „steht noch auf den Beinen“ reichen würde.
Roger Glover, der gefühlt noch immer Groupies mit ins Hotelzimmer nimmt, spielte mit seinen inzwischen fast 71 Jahren den Bass, als wenn es kein „Morgen“ mehr gibt. Glover scheint konditionell noch mindestens auf dem Level, wie der inzwischen auch schon 61jährige Steve Morse.
Die Setlist des Abends liest sich wie purer Historie, gemischt mit ein paar neuen Stücken.
- Highway Star
- Bloodsucker
- Hard Lovin‘ Man
- Strange Kind of Woman
- Vincent Price
- Guitar Solo
- Uncommon Man
- The Well-Dressed Guitar
- The Mule
- (including Drum Solo)
- Lazy
- Demon’s Eye
- Hell to Pay
- Keyboard Solo
- Perfect Strangers
- Space Truckin‘
- Smoke on the Water
- Encore:
- Hush
- Bass Solo
- Black Night
Video-Leinwand – schlichte Bühne – Hardrock pur!
201 Jahre R`n´R-Geschichte. Roger Glover (70) Ian Gillan (70) und Steve Morse.
Steve Morse – Seit 1984 bei Deep Purple an den sechs Saiten
Ian Gillan und Ian Paice. Der 67jährige Drummer war Gündungsmitglied 1968
Fazit: Deep Purple muss man einfach gesehen und erlebt haben!