Weit über 100 Konzerte durfte ich in meinem Leben schon sehen. Aber noch nie hatte ich die Gelegenheit, ein Konzert der Simple Minds live zu erleben.
In den 80ern liefen die Songs der Band bei mir rauf und runter. Wenn ich an die Liveversion von „Don´t you“ denke, bin ich gedanklich gleich wieder im Bus auf einer Klassenfahrt nach Köln. Unfassbar tolle Erinnerungen und in meiner VInyl-Sammlung haben sie selbstverständlich einen festen Platz.
2019 gab es dann die Info, dass die 40 Years of Hits-Tour durch Hamburg ziehen sollte. Das Konzert der Band aus Glasgow war in der Hamburger Sporthalle für den 16. März 2020 angekündigt. Relativ preiswerte 58 Euro für den Stehplatz bestätigten mich in der ohnehin schon gefallenen Entscheidung, die Band um Gründungsmitglied und Sänger Jim Kerr und Gitarristen Charlie Burchhill, ebenfalls Musiker der ersten Stunde, in der Hansestadt zu sehen.
Was dann folgte, ist bekannt. Die Pandemie verhinderte das Konzert, welches wie viele andere auf einen unbekannten Zeitpunkt verschoben wurde. Und jetzt, gute zwei Jahre nach dem ursprünglichen Termin war es am 21. April endlich soweit. Der neue Termin war von der Hamburger Sporthalle – die alles andere als einen guten Klang hat – in die Barclaycard-Arena verlegt worden. Mehr Platz, besserer Sound… Nicht die schlechtesten Voraussetzungen für einen gelungenen Konzertabend. Und dazu noch meine erste Großveranstaltung nach Ausbruch der Pandemie.
Um dem Andrang in den öffentlichen Verkehrsmitteln aus dem Weg zu gehen, entschieden wir uns frühzeitig, mit dem Auto zur Halle zu fahren. 250 Meter vom Haupteingang entfernt und für überzogene acht Euro Gebühren durften wir parken. Und nein! Natürlich war – auch wenn Du es bei dem Preis vermutest – keine Bratwurst und auch kein Bier enthalten. Dafür durften wir lediglich den Wagen abstellen.
Aufgrund der noch aktuellen Pandemiesituation war die Durchführung der Veranstaltung ausschließlich unter 2G-Bedingungen möglich. Zutritt nur für Geimpfte und Genesene mit einem Schnelltest. Geboosterte kamen direkt rein. Als Kunden von Barclay Card hatten wir den Vorteil, einfach durch den Sondereingang gehen zu dürfen, an dem nicht ein Mensch stand. Ein Traum! Aber trotzdem unfassbar komisch, nach einer so langen Zeit wieder mit vielen Menschen bei einer solchen Veranstaltung in der Halle zu sein. Man merkte vielen Besuchern förmlich die Unsicherheit an. Müssen wir die Masken auflassen (war nicht vorgeschrieben), wie ist das mit dem Abstand und überhaupt: Was machen die ganzen Menschen hier?!
Es fühlte sich einfach sehr, sehr komisch an.
Auf den den Social-Media-Accounts der Band wurde schon Tage vor der Hamburger Show darauf hingewiesen wurde, dass es keinen Support-Act gibt und der Headline pünktlich anfängt. Verwunderlich, aber um 20:02 Uhr die Lichter in der Halle aus und die Simple Minds kamen auf die Bühne. Eine kurze Ansprache und los ging das wohl von uns am meisten erwartete Event nach den Pandemieeinschränkungen.
Das erste Konzert nach der Covid-Lockerung!
Der Abend war in drei Sektionen aufgeteilt:
Im ersten Teil heizte die Band die Stimmung in der Halle richtig an.
- Act of Love
- I Travel
- Celebrate
- Glittering Prize
- Promised you a Miracle
- Book of Brilliant Things
- Hunter and the Hunted
- Love Song
- Belfast Child
Nach der dann folgenden, zirka 15 Minuten langen Pause fanden sich die Schotten mit dem zweiten Set auf der Bühne ein, in dem die meiner Meinung nach größten Hits gespielt wurden. Auch wenn bei dieser „40 Years“-Tour eh nur die Best-of-Stücke auf der Setlist standen, so war es für mich dann doch im zweiten Teil noch ein wenig emotionaler. Mit anderen Worten: „Zack!“ Ich war gefühlt wieder 16 Jahre alt.
- Theme for Great Cities
- Banging on the Door / Dolphins
- Waterfront
- She’s a River
- Once upon a Time
- Someone Somewhere in Summertime
- See the Lights
- All the Things She Said
- Don´t you forget about Me
Let it all come down - New Gold Dream (81-82-83-84)
Ehrlich gesagt war ich relativ leidenschaftslos zu dem Konzert gefahren. Mein Kumpel Holger, seines Zeichens einer der ganz großen Simple Minds-Fans hatte mir nämlich im Vorfeld gesagt, dass er nicht mehr zu ihnen fährt. Zu groß waren bei den letzten beiden Konzerten, die er live gesehen hatte, die Enttäuschung über den Sound. Davon war hier und heute Abend aber nicht im Ansatz etwas zu merken. Ganz im Gegenteil! Der Sound war richtig gut, die Stimmung ausgelassen und auch sonst passt alles an diesem Abend.
Nach einer weiteren kurzen Pause gab es als Zugabe dann noch diese beiden Gassenhauer.
- Alive and Kicking und
- Sanctify Yourself
Mit anderen Worten: Das erste Konzert nach der Pandemie hat richtig gerockt! Danke dafür!
Zwanzig Minuten später waren wir dann auch schon wieder im Elbtunnel auf dem Weg nach Hause. Mit einem Grinsen im Gesicht und der Hoffnung, dass auch die weiteren gut 15 bis 20 Konzerte in diesem Jahr ähnlich großartig werden. Aber daran haben wir bis jetzt keinen Zweifel.
Danke für´s Lesen.
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